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14.09.2020

15.08. - 20.08.02  Einsatz zur Flutkatastrophe

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Den 6-tägigen Einsatz in Dresden werden die Kameradinnen und Kameraden vom Sanitätszug Auerbach und des DRK Kreisverbandes Stollberg wohl nie vergessen.

In diesem Einsatz mussten wir bis an die Grenzen der Belastbarkeit gehen. Die Evakuierung der Universitätsklinik und anschließend eines Pflegeheimes gestalteten sich zu einem 24-stündigen Einsatz fast ohne Pausen. Patienten mit unterschiedlichsten Erkrankungen und Verletzungen wurden in Kranken- und Rettungswagen verladen. Sie wurden in andere Kliniken in Sachsen gefahren oder mit Großraumhubschraubern in das Notkrankenhaus im Flughafen geflogen. Von da aus ging es mit Transall Sanitätsflugzeugen in weiter entfernte Kliniken.
In den folgenden Tagen war die Besatzung des ELW mit der Einsatzleitung von Evakuierungsmaßnahmen ganzer Straßenzüge eingebunden. Aus den überschwemmten Wohngebieten retteten Polizei und THW die Anwohner mit Booten und Amphibienfahrzeugen. Unsere Rettungsfahrzeuge brachten sie zu Verwandten oder in Notunterkünfte. Mit selbst gebauten Flößen aus Türen und Gartenzäunen retteten sich Menschen selbst ins Trockene. Viele waren am Ende. Sie besaßen nur noch was sie gerade anhatten. Andere hatten noch Haustiere in der Wohnung zurückgelassen.
Vor uns standen Männer die weinten.

Unsere Krankenwagen, die erst sachsenweite Patientenverlegungen gefahren hatten, waren ab dem 2. Einsatztag auf dem Flughafen um Patienten aus dem Notkrankenhaus zu den Luftrettungsmitteln zu Transportieren. Im Notkrankenhaus, im Terminal 1 des Flughafens Klotsche, sind alte Menschen gestorben und Kinder auf die Welt gekommen. In den Abendstunden erfuhren wir von Einbrüchen in Geschäften im Hochwassergebiet, unfassbar.
Aber auch anderes erlebten wir. Da kamen Dresdener die vom Schicksal verschont geblieben waren und brachten in Körben Wurst- und Käseschnitten für uns Einsatzkräfte und unsere Schützlinge. Andere verteilten Kaffee. Zu uns kamen Leute die freie Zimmer und Wohnungen kostenlos für Obdachlose zu Verfügung stellen wollen. Händler die eigentlich mit Kühlautos umherfahren um ihre Waren zu verkaufen verschenkten diese.

Nicht vergessen darf man die Unterstützung von zuhause. Ständig hatten wir Kontakt zur Kreisgeschäftsstelle und zum DRK in Auerbach. Von dort wurde die Ablösung von Teilen unseres Zuges organisiert. Wir wurden mit Hygieneartikeln und frischer Wäsche versorgt.
Einen ganz großen Dank haben sich auch die Arbeitgeber unserer Helfer verdient. Über den Einsatz wurden diese von unserer Kreisgeschäftsstelle informiert. Obwohl die Arbeitgeber die Lohnkosten für die ausgefallene Arbeit einfordern können haben erste Firmen darauf verzichtet, ihr Hilfe für die Flutkatastrophe. Danke

    
    

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